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Reha-Lungensport: Durchatmen mit Bewegung

30. Juli 2025

Lungenerkrankungen wie COPD, Asthma oder Lungenfibrose betreffen Millionen Menschen. Die Diagnose ist oft ein Schock, doch es gibt Wege, den Alltag aktiv und lebenswert zu gestalten. Eine dieser Möglichkeiten ist der Reha-Lungensport – ein medizinisch betreutes Training, das Körper und Seele stärkt.

Was ist Lungensport?

Lungensport ist eine ärztlich verordnete Maßnahme des Rehabilitationssports für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen. Das Training wird von speziell ausgebildeten Übungsleitern durchgeführt und zielt darauf ab, Atemnot zu verringern, die körperliche Belastbarkeit zu steigern und die Lebensqualität zu verbessern.

Voraussetzung: Vor Teilnahme ist eine ärztliche Untersuchung und Verordnungnotwendig, inklusive Lungenfunktionstest.

Häufige Lungenerkrankungen – Ursachen & Heilungschancen

1. COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung)

  • Definition: Eine fortschreitende Lungenerkrankung, meist bestehend aus chronischer Bronchitis und/oder Lungenemphysem.
  • Ursache: In erster Linie Rauchen, seltener Luftverschmutzung oder genetische Faktoren (z. B. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel).
  • Heilung: Nicht heilbar, aber gut behandelbar. Ziel ist die Stabilisierung und Verlangsamung des Fortschreitens.

2. Asthma bronchiale

  • Ursache: Allergien, Infekte, genetische Disposition.
  • Heilung: Nicht heilbar, aber gut kontrollierbar durch Medikamente, Schulung und körperliches Training.

3. Lungenfibrose

  • Formen: U. a. idiopathische pulmonale Fibrose (IPF), allergisch oder medikamentös bedingt.
  • Heilung: In vielen Fällen nicht heilbar, aber je nach Ursache teils behandelbar. Lungensport verbessert häufig die Atemeffizienz.

4. Long-COVID (Post-COVID-Syndrom)

  • Ursache: Folge einer Corona-Infektion mit bleibenden Lungen- und Kreislaufbeschwerden.
  • Heilung: Gute Chancen auf Besserung mit gezielter Reha, Atemphysiotherapie und Lungensport.

Warum Lungensport wirkt – medizinisch bewiesen

✅ Reduziert Atemnot im Alltag

✅ Steigert Ausdauer und Belastbarkeit

✅ Verringert Exazerbationen (akute Verschlechterungen)

✅ Verbessert das seelische Wohlbefinden

✅ Stabilisiert Lungenfunktion und reduziert Klinikaufenthalte

Studien zeigen: Die regelmäßige Teilnahme an Lungensport verbessert u. a. die 6-Minuten-Gehstrecke und verringert die subjektive Atemnot (mMRC-Score).

Übungen im Lungensport

Ein ganzheitliches Training umfasst:

🏃‍♀️ Ausdauer: Gehen, Steppen, Ergometer (moderat, individuell angepasst)

💪 Kraft: Armheben mit Theraband, Beinheben im Sitzen, Wandliegestütze

🧠 Koordination: Ballspiele, Balanceübungen

🫁 Atemübungen: Lippenbremse, Zwerchfellatmung (siehe unten)

🧘 Entspannung: Muskelentspannung nach Jacobson, bewusste Atmung, Meditation

Übungen für zu Hause – Bewegung im Alltag

Viele Lungenerkrankte berichten, dass Bewegung Angst macht – vor Luftnot, Schwindel oder Hustenanfällen. Doch mit der Zeit zeigt sich: Bewegung gibt Sicherheit. Deshalb:

  • 🎵 Trainiere mit Musik – das steigert Motivation
  • 🗒️ Führe ein Bewegungstagebuch – auch kleine Fortschritte zählen
  • 🪟 Lasse frische Luft herein – gutes Raumklima unterstützt die Atmung
  • ⏱️ 10 Minuten sind besser als nichts – lieber kurz und regelmäßig als gar nicht

Übungen zu Hause:

  • Täglich 10–30 Minuten Gehen
  • Bein- und Armkreisen im Sitzen
  • 2× täglich Atemübungen (siehe unten)

Zwei bewährte Atemübungen im Detail

1. Lippenbremse

Ziel: Verhindert Kollaps kleiner Atemwege beim Ausatmen

Anleitung:

  1. Aufrecht sitzen oder stehen
  2. Einatmen durch die Nase
  3. Ausatmen durch die locker gespitzten Lippen – wie beim Kerzenausblasen
  4. Ausatmen sollte doppelt so lang sein wie das Einatmen

Anwendung: Bei Belastung, beim Treppensteigen oder bei Luftnot – hilft schnell und effektiv.

2. Zwerchfellatmung (Bauchatmung)

Ziel: Bessere Belüftung der Lunge und Aktivierung des Hauptatemmuskels

Anleitung:

  1. In Rückenlage oder aufrechter Sitz
  2. Eine Hand auf den Bauch, die andere auf die Brust legen
  3. Tief durch die Nase in den Bauch atmen (Bauch hebt sich)
  4. Langsam durch den Mund ausatmen (Bauch senkt sich)

Tipp: 5 Minuten morgens und abends – hilft auch beim Einschlafen.

Fazit – Durchatmen lohnt sich!

Reha-Lungensport ist kein Leistungssport, sondern Lebenshilfe. Du lernst, deine Grenzen zu erkennen – und sie behutsam zu erweitern. Die Kombination aus professioneller Anleitung, Bewegung und Atmung ist der Schlüssel zu mehr Sicherheit und Wohlbefinden im Alltag.

💬 Zitat einer Betroffenen:
„Ich dachte, ich kann mich nie wieder bewegen – heute laufe ich wieder regelmäßig durch den Park. Der Lungensport hat mir mein Selbstvertrauen zurückgegeben.“

📌 Dein nächster Schritt

Sprich mit deinem Haus- oder Lungenarzt über eine Reha-Sportverordnung. Informationen zu Lungensportgruppen findest du z. B. beim:

👉 WBRS – Württembergischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband

Kontakt

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Eberhardstr. 8

71088 Holzgerlingen

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